Novellierung der TA Luft
Schärfere Grenzwerte für organische Stoffe (VOC)
Die TA Luft ist das zentrale Regelwerk zur Verringerung von Emissionen und Immissionen von Luftschadstoffen. Die technische Anleitung richtet sich an die Genehmigungsbehörden für industrielle Anlagen, und besitzt Bedeutung für alle Betreiber von genehmigungspflichtigen Anlagen nach Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) . Die letzte Version der TA Luft galt seit 2002. Die Neufassung ist eine Anpassung an den heutigen Stand der Technik. Des Weiteren sind viele Änderungen EU-Vorgaben, die nun in nationales Recht umgesetzt wurden.
Die Novellierung der Technischen Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA Luft) trat am 01.12.2021 in Kraft. In der TA Luft sind Genehmigungspflichten für Industrieanlagen geregelt, wodurch der Ausstoß von Schadstoffen, wie flüchtige organische Stoffe (VOC) und Gerüche reduziert und die Umwelt geschützt werden soll.
Die TA Luft von 2002 regelte rund 50 000 Anlagen, aus den Bereichen der Chemischen Industrie, der Metallerzeugung, der Zementindustrie, der Lebensmittelherstellung und Verarbeitung sowie der Abfallbehandlung. Mit der Neufassung wird der Geltungsbereich auf Anlagen aus weiteren Bereichen ausgeweitet.
Die TA Luft 2021 beinhaltet nun auch neue bundesweite Bestimmungen zum Schutz der Anwohner vor Geruchsbelästigungen und zu Biogas-, Holzpelletproduktions- und Schredderanlagen.
Bisher wurden Geruchsbelästigungen nach der Geruchsimmissionsrichtlinie (GIRL), im Langtitel „Feststellung und Beurteilung von Geruchsimmissionen“ beurteilt, deren Bestimmungen von Bundesland zu Bundesland leicht variierten.
Ergänzung und Neueinstunfung von Schadstoffen
Die TA Luft ist das zentrale Regelwerk zur Reduzierung von Emissionen und Immissionen von Luftschadstoffen aus genehmigungsbedürftigen Anlagen. Mit der Neufassung der TA Luft wurden nun mehrere Regelungen aus dem EU-Recht in nationales Recht umgesetzt.
Dies betrifft unter anderem Schlussfolgerungen über die Besten Verfügbaren Techniken (BVT-Schlussfolgerungen) auf der Grundlage der Industrie-Emissionsrichtlinie (Richtlinie 2010/75/EU) enthalten sind.
Neu aufgenommen wurden auch Anforderungen an Geruchsbelastungen, welche von Anlagen verursacht werden, Begrenzungen für Ammoniak- und Feinstaubemissionen aus der Abluft von großen Tierhaltungsanlagen und Vorgaben dazu wie Anforderungen des Naturschutzes bei der Genehmigung von Anlagen zu berücksichtigen sind.
Abgesehen von den neu regulierten Geltungsbereichen, wird die größte Auswirkung für die Industrie die Ergänzung oder Neueinstufung von Schadstoffen sein.
In der bisher gültigen TA Luft von 2002 wurden unter anderem Grenzwerte für Staub, Ammoniak, Schwefeldioxid, Stickoxide, organische Verbindungen, Flusssäure und andere Schadstoffe festgelegt.
Mittler Weile sind jedoch zusätzliche Schadstoffe entdeckt und untersucht worden, und es liegen neue Informationen über die Umwelt- und Gesundheitsauswirkungen auch bereits bekannter Schadstoffe vor.
Obwohl die allgemeinen Emissionsgrenzwerte von 50 mg/m³ und 0,50 kg/h in der TA Luft 2021 unverändert bleiben, werden strengere Grenzwerte für krebserregende, hochgiftige oder schwer abbaubare Schadstoffe eingeführt. So dürfen die Massenkonzentration von Stoffen der Klasse I 20 mg/m³ oder den Massenstrom von 0,10kg/h nicht überschreiten. Eine Auflistung der Stoffe finden Sie in Anhang 3 der novellierten TA Luft.
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